Am 04. Februar 1984 versammelten sich fünf Frauen und sieben Männer zur „Gründung einer mitgliedschaftlich organisierten Wählergruppe gemäß § 17 Kommunalwahlgesetz Rheinland-Pfalz“ in der „Gaststätte Schultheis an der Börse“ in der Höckelböschstraße 1 (am heutigen Verkehrskreisel in Idar am Schleiferplatz).

Innerhalb einer Stunde einigten sich die Teilnehmer*innen der Versammlung auf einen allen vorliegenden Satzungsentwurf und wählten in geheimer Wahl einen Vorstand und einen Beirat. Zum Vorsitzenden wurde Wolfgang Augenstein, zu seinem Stellvertreter Hans-Martin Braun und zum Geschäftsführer Lothar Liebsch jeweils einstimmig gewählt. Der Beirat, der in einer Gesamtabstimmung mit ebenfalls einstimmigem Votum bestimmt wurde, setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Marita Ahlers, Karl-Heinz Dreher, Helmut Noell, Ruth Tiyavorabun und Sabine Zwetsch

Der Vorstand wurde beauftragt, die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister beim Amtsgericht Idar-Oberstein zu veranlassen. Als Mitgliedsbeitrag wurde 1 DM von der Mitgliederversammlung mit 10 : 2 Stimmen festgelegt.

Der Gründung der Liste unabhängiger Bürger Idar-Oberstein e.V. gingen zahlreiche Gespräche zwischen in Umweltverbänden, Bürgerinitiativen und im Stadtrat Idar-Oberstein engagierten Personen voraus. Ein personelles Zentrum bildeten die Mitglieder der ehemaligen dreiköpfigen FDP-Stadtratsfraktion (Hans-Peter Brandt, Wolfgang Augenstein und Karl-Heinz Dreher), die sich nach dem Bruch der sozial-liberalen Koalition in Bonn im Jahr 1982 aus Protest gegen die Entscheidung der Bundes-FDP in „Liberale Fraktion“ umbenannt hatten und eine sozial-liberal geprägte Kommunalpolitik im Stadtrat von Idar-Oberstein gerne fortgeführt sehen wollten. Weiteren Zuspruch fand die LUB bei ehemaligen Vertretern der „Bürger-Initiative für den Stopp der Nahe-Überbauung“ und bei aktiven Mitgliedern des BUND, zu denen Hans-Martin Braun gehörte.

Die zunehmenden Schädigungen der Umwelt, die im Zuge des „Kalten Krieges“ - Stichwort „Nachrüstung“ - verstärkt auftretenden militärischen Belastungen der Bevölkerung und eine von einer „Großen Koalition“ aus SPD und CDU geprägte bürgerferne Kommunalpolitik bildeten die inhaltliche Grundlage für ein detailliertes 12-Punkte-Programm der LUB mit dem sie mit 18 Kandidat*innen zur Kommunalwahl 1984 antrat und auf Anhieb zwei Sitze im Idar-Obersteiner Stadtrat errang, die von Wolfgang Augenstein und Lothar Liebsch, einem „nachrüstungs-kritischen“ Soldaten wahrgenommen wurden. Die FDP scheiterte an der damals noch bei Kommunalwahlen geltenden 5 %-Klausel. Seit dieser Zeit war die LUB, beginnend mit den Kommunalwahlen 1984 bis zur Wahl 2019 mit zunächst zwei und später drei Mandaten im Idar-Obersteiner Stadtrat vertreten und hat sich dort mit Engagement für eine umweltfreundliche und bürgernahe Kommunalpolitik eingesetzt, das bis in die Gegenwart hinein anhält.